Hans-Sachs-Brunnen
Auch genannt: der Ehebrunnen
Kaum zu übersehen ist der etwas andere Brunnen unmittelbar vor dem Weißen Turm. Während die einen ihn außergewöhnlich und faszinierend finden, belächeln ihn andere und finden ihn merkwürdig.
Erbaut wurde der Brunnen in den 70er Jahren – zeitgleich mit der Nürnberger U-Bahn. Das ist auch der einzige Grund, weshalb ein so riesiger Brunnen direkt vor dem Weißen Turm errichtet wurde: um den Ventilationsschacht der U-Bahn zu verstecken.
Eine Ausschreibung sollte damals die besten Ideen und Vorschläge mit sich bringen, das Ganze zu bedecken. Die einzige Bedingung: alles was darauf kommt muss mit der Stadt zu tun haben.
Das Kunstwerk bezieht sich auf ein Gedicht, „Das bittersüße eh’lich‘ Leben“ von Hans Sachs.
Die Figuren zeigen also das bittersüße Eheleben: die positiven aber auch negativen Seiten. Deshalb wurde es von den Nürnbergern liebevoll Ehekarussell getauft: denn die Ehe ist eben nun mal ein Auf und Ab. Symbole für Familie, Glück, Fortpflanzung und Bequemlichkeit sind klar erkennbar – genauso, wie dass man sich mal an die Gurgel geht…
Daran, dass sich in den 70er Jahren erst das Ehegesetz in Deutschland geändert hat, erinnert die Figur einer Frau an einer Kette. Es war lange so, dass die Frau ihren Mann um Erlaubnis fragen musste, ob sie Auto fahren oder einen bestimmten Beruf ausüben darf. Kaum zu glauben, dass das erst circa 50 Jahre her ist, oder?
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