Nürnberger Christkindlesmarkt
Lange Tradition aber kein bisschen eingestaubt!
Wusstet ihr eigentlich, dass der Nürnberger Christkindlesmarkt weder der älteste deutsche Weihnachtsmarkt ist noch der größte? Nichtsdestotrotz ist er einer der bekanntesten Märkte der Welt, wenn nicht der Bekannteste! Und für die Nürnberger ist er natürlich auch der Schönste!
Seit 1628
Woher kommt das? Ein Aspekt von vielen ist sicherlich die lange Tradition des Christkindlesmarktes. Als ältester Nachweis für die Existenz eines Nürnberger Weihnachtsmarktes gilt eine bemalte Spanschachtel, auf deren Boden die Inschrift „Regina Susanna Harßdörferin ... zum Kindles-Markt überschickt 1628“ zu lesen ist. Es kann also davon ausgegangen werden, dass es auch schon vor 1628 die Tradition eines „Kindles-Markts“ auf dem Nürnberger Hauptmarkt gegeben haben muss.
Nach mehreren Ortswechseln zwischen 1898 und 1930 kehrte im Jahre 1933 der Christkindlesmarkt auf den Nürnberger Hauptmarkt zurück. Im Schein der neuen elektrischen Straßenbeleuchtung wurde der Markt am 4. Dezember 1933 in einer feierlichen Zeremonie von einer als Engel verkleideten Frau eröffnet – eine neue Tradition war geboren.
Während der Kriegsjahre wurde das Weihnachtsmarktgeschehen allerdings ausgesetzt. Erst 1948 fand der Christkindlesmarkt in einer fast völlig zerstörte Altstadt wieder statt. Das Eröffnungszeremoniell bleibt nach dem Zweiten Weltkrieg fast unverändert – lediglich der Chefdramaturg der städtischen Bühnen Friedrich Bröger verfasst einen neuen Prolog (die Worte, die das Nürnberger Christkind bei der Eröffnung spricht).
Nürnberger Christkind
Damals sprach erstmals die Symbolfigur „Nürnberger Christkind“ den Eröffnungsprolog. Die Nürnberger Schauspielerin Sofie Keeser hatte die Ehre bis Anfang der 1960er Jahre in die Rolle des Christkinds schlüpfen zu dürfen. Auch das nächste Christkind, Irene Brunner, war Schauspielerin und wirkte bis 1969. Seitdem wird das Christkind alle zwei Jahre in einem mehrstufigen Verfahren und unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit gewählt.
Wenn du dich für mehr Details zum Nürnberger Christkind interessierst, dann schau doch mal unter „Das Nürnberger Christkind und seine Geschichte“ rein.
Ab 1973
Im Jahre 1973 wird wegen des stark gestiegenen Besucheraufkommens der Eröffnungstermin des Christkindlesmarktes vom bis dahin üblichen Barbaratag, dem 4. Dezember, auf den Freitag vor dem ersten Advent vorverlegt. Die Zahl der Gäste in der Budenstadt überschreitet erstmals die Rekordmarke von einer Million Menschen.
Der Markt der Partnerstädte bringt seit dem Jahr 1984 zusätzliches internationales Flair in die Weihnachtsstadt Nürnberg. Seit den 1990er Jahren zählt der Markt mehr als zwei Millionen Besucher jährlich. Die Nürnberger Kinderweihnacht auf dem Hans-Sachs-Platz sowie das „Sternenhaus“ sind seit 1999 ein fester Bestandteil im vorweihnachtlichen Nürnberg und das Highlight für Kinder und Familien.
2020 musste aufgrund der weltweiten Coronapandemie der Nürnberger Christkindlesmarkt abgesagt werden – erstmals seit 1948! Auch 2021 entfiel Coronabedingt der Christkindlesmarkt erneut. Und heute?
Mehr als 160 Holzbuden mit rot-weißen Stoffdächern, von den Markthändlern liebevoll eingerichtet und dekoriert, stehen zur Adventszeit wieder auf dem Hauptmarkt. Hier trefft ihr viele Markthändler, die bereits in der dritten Generation den Familienbetrieb weiterführen und den Markt zu dem Machen was er ist: etwas ganz Besonderes!
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