Trödelstuben

Regionale Küche in urigem Ambiente

Die Trödelstuben

Die Ansammlung leerer Boxbeutel-Flaschen an der Hauswand sind ein Blickfang und schon in den Fokus so einiger Bilder gerutscht. Doch sind die Weinflaschen bei weitem nicht das interessanteste Merkmal der Trödelstuben. Tatsächlich ist das 1890 erbaute, denkmalgeschützte Haus am Trödelmarkt 30 eines der wenigen Gebäude, das im Krieg nicht vollständig zerstört wurde. Der Grund dafür:  Es handelt sich zwar um ein Fachwerkhaus, die Träger sind aber nicht wie üblich aus Holz, sondern Stahl. Mit dieser innovativen Bauweise der Maschinenbau AG Nürnberg (heute MAN) gilt es als Pionierbau und war in Bayern sogar das erste seiner Art.

Die heute sichtbaren Holzbalken sind reine Fassade. Anfang der 50er Jahre wurden die Trödelstuben nach altem Vorbild innen komplett restauriert.

Hier steht eine alte Schreibmaschine, dort hängt eine originale Kuckucksuhr. Die mit Schnitzereien verzierten Sitzbänke und schweren Stühle mit Holzrelief strahlen eine urige Gemütlichkeit aus. Jede Sitzecke überrascht mit individuellen Details und lässt ein Essen quasi zu einem historischem Museumsbesuch werden. „Die ausländischen Gäste werden jedesmal regelrecht verrückt, wenn die das alles sehen!“, lacht Gastwirt Ralph Kauper. Obwohl die besondere Atmosphäre natürlich viele Touristen anzieht, leben die Trödelstuben vor allem auch vom einheimischen Publikum und den regelmäßigem Stammtischen. Über eine steile Treppe kommt man in die oberen Geschosse, wo die Fenster einen direkten Ausblick auf die Pegnitz bieten. Die schmalen Gänge und Stufen, tiefe Decken und die Tatsache, dass sich die Küche im ersten Stock befindet, macht das Bedienen fast zur olympischen Disziplin: „Fitness ist Voraussetzung!“ scherzt Ralph. Beheizt werden die insgesamt drei Etagen durch die original restaurierten Kachelöfen.