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© / Steffen Oliver Riese

Springerle

Zum Anbeißen süß!

Wer von Euch kennt sie – die Springerle? Manch Frankem ist das traditionelle Weihnachtsgebäck vielleicht unter dem Namen Eierzucker bekannt. Durch sogenannte Modeln (Formen aus Holz) wird dem Gebäck sein typisches Aussehen verliehen. Putzig anzuschauen sind sie auf alle Fälle – ob als süße Nascherei oder als Schmuck am Weihnachtsbaum.

Wann genau die Springerle erfunden wurden, ist unbekannt. Aber mindestens seit dem Mittelalter wird Gebäck mit Bildern versehen. Man geht davon aus, dass der Ursprung der Springerle in der kirchlichen Hostienbäckerei liegt da vor allem christliche Symbole beliebt waren. Sie wurden sowohl an kirchlichen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten oder auch zu familiären Festen wie Hochzeiten und Taufen mit den jeweils passenden Motiven gebacken. Im 17. und 18. Jahrhundert setzten sich mehr und mehr weltliche Motive beispielsweise zu den Themen Glück, Liebe oder Fruchtbarkeit durch.

 

Was ist ein Model?

Eine Tradition, die fast ausgestorben ist

Dass es heute wieder eine so große Anzahl an Modeln gibt, ist nicht zuletzt auch Fr. Gisela Asseraf-Schulz zu verdanken. Sie hat in den letzten Jahren die Tradition der Springerle mit viel Herzblut und Leidenschaft wieder aufleben lassen. In ihrer Werkstatt stellt sie mit Unterstützung ihrer Familie gelaserte Backmodeln und Nudelhölzer aus Holz her. Die gemusterten Modeln und Nudelhölzer werden überwiegend zum Backen von Nürnberger Eierzucker (= Springerle) oder Butterplätzchen verwendet. Aber auch Ton und andere formbare Massen können mit den Motiven verziert werden. Sie betreibt den kleinen Laden „Art & Delikat“ am Trödelmarkt 45 in Nürnberg, in dem ihr euch das ganze Jahr über nach Lust und Laune mit Modeln eindecken könnt.

Die Familie Asseraf-Schulz betreibt auch zwei Buden auf dem Christkindlesmarkt. Ihr könnt sie im Gässchen „Beim Kasperla“ mit der Bundenummer 124 finden oder passenderweise im Gässchen „Zum Eierzucker“ mit der Budennummer 73. Dort könnt ihr live vor Ort sehen, wie mit den handgefertigten Modeln aus Kirschholz die wunderschönen und leckeren Springerle entstehen. Gerne verraten Fr. Asseraf-Schulz und ihr Mann euch auch ihre ganz eigenen Tricks und geben euch wertvolle Tipps zum Gelingen des Gebäcks.

Die Familie Asseraf-Schulz fertigt sogar individuelle Modeln für eure Firma, euren Verein oder eure Familie – ganz flexibel und auf eure individuellen Wünsche zu Motiven und Größen zugeschnitten. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten. Don’t miss it!

TIPP: Es gibt auch einen Online-Shop mit einer riesigen Auswahl an Modeln

Das Geheimnis des perfekten Springerles

Anzumerken bleibt: Springerle sind echt Kunstwerke und super lecker – außen mit einer knackigen Kruste und innen schön weich. Ein gutes Springerle geht im Ofen stark auf und bekommt sein typisches „Füßchen“. Damit das gelingt, spielt nicht nur das richtige Rezept eine wichtige Rolle, sondern auch einige Tipps und Tricks bei der Zubereitung, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Der Teig besteht aus nur wenigen Zutaten: Eier, Puderzucker, Mehl und etwas Hirschhornsalz. Die Eier müssen gründlich aufgeschlagen werden und auch nach Zugabe des Puderzuckers solltest du ausgiebig weiter aufschlagen, bis eine cremige und schaumige Masse entsteht. Das Mehl gibst du anschließend am besten nur esslöffelweise dazu, um die luftige Struktur der Masse nicht zu zerstören. Hast du alle Zutaten verarbeitet, wirst du schnell feststellen, dass der Springerle-Teig noch ziemlich weich ist und sich nur schwer verarbeiten lassen würde. Lasse ihn daher für mindestens 2-3 Stunden im Kühlschrank gut durchkühlen (den Springerle-Teig immer gut abdecken, sonst trocknet die Masse schnell aus). Jetzt kannst du an das ausrollen (Dicke der Teigplatte circa 0,5 cm bis 1 cm), ausstechen und bedrucken gehen.

Mehr Tipps für das perfekte Springerle

Anis oder kein Anis?

Verfechter der traditionellen Springerle werden vermutlich auf die Zugabe von Anis bestehen – für Menschen, die kein Anis mögen, gibt es aber eine Vielzahl an Alternativen, die ebenso gut schmecken. Sehr gut sogar! Anstatt vor dem Backen Anis auf dem Backblech zu verteilen, kannst du deinen Springerle durch andere Gewürze und Aromen Geschmack verleihen. Gib zum Beispiel für Orangen-Vanille-Springerle den Abrieb von 1 Bio-Orange und das Mark einer Vanilleschote mit in den Teig. Für Zitronen-Ingwer-Springerle gibst du den Abrieb von 1-2 Bio-Zitronen sowie 2 TL geriebenen Ingwer beim Kneten mit in die Masse. Auch Kardamom oder Lavendel passen gut mit in den Teig.

Das Springerle Rezept

Markt der Partnerstädte

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Mitmachbuden auf der Kinderweihnacht

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