Budenaufbau
So werden die Buden (auf)gebaut:
Wenn in der zweiten oder dritten Novemberwoche plötzlich der Hauptmarkt eingezäunt ist und alle Marktstände Richtung Lorenzkirche verfrachtet werden, wissen wir Nürnberger: der Aufbau des Christkindlesmarkts geht los! Was man beim Schlendern durch die Budengassen später nicht mehr sieht, ist, wie viel Arbeit tatsächlich hinter dem gesamten Markt steckt. Der Aufbau der Buden ist der wohl schweißtreibendste Teil davon.
Was hinter jeder einzelnen Bude steckt:
140 Holzbuden (die genaue Anzahl kann ein bisschen von Jahr zu Jahr variieren) stehen pünktlich zum Marktbeginn aneinandergereiht auf dem Hauptmarkt. Jede davon besteht aus etwa 50 Einzelteilen - je breiter die Bude, desto mehr Holzteile. Die größten Stücke, die Giebel, wiegen stolze 145 kg. Abgesehen von der Breite, die von Stand zu Stand unterschiedlich sein kann, sind alle Buden übrigens exakt gleich aufgebaut und haben alle dieselbe Höhe.
Vom hölzernen Grundgerüst sieht man später aber meist nicht mehr viel, weil es von Schildern, Stoffen und sonstigem Behang verdeckt wird. Die Verkleidung der Buden ist allen Schaustellern selbst überlassen.
Wo sind die Buden, wenn nicht gerade Christkindlesmarkt ist?
Wer baut den Christkindlesmarkt eigentlich auf?
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum der Stadt Nürnberg (kurz SÖR), oder besser gesagt die Schreinerei-, Maurerei- und Zimmerei-Abteilung ist für den Aufbau zuständig. Circa 30 Arbeiter sind am Aufbau jeder einzelnen Christkindlesmarkt-Bude beschäftigt. In drei Trupps werden sie etappenweise Stück für Stück zusammengesetzt. Innerhalb einer Woche steht alles - Kinderweihnacht und Markt der Partnerstädte ausgenommen, denn die werden inzwischen von Fremdfirmen aufgebaut.
Fun Fact
Pünktlich zum 27.12. werden die Buden - normalerweise - wieder auseinandergenommen. Wenn es zu arg schneit oder andere extreme Witterungsverhältnisse herrschen, bleibt der Christkindlesmarkt aber erstmal stehen! Das hat tatsächlich nichts mit der Arbeit an den Buden selbst zu tun, sondern damit, dass die SÖR Betriebe auch für den Winterdienst in Nürnberg zuständig sind - und der steht in der Prio-Liste über dem Abbau des Christkindlesmarktes.
Reparaturen & historische Teile
Beim Abbauen erfolgt auch eine Inspektion der Buden, um zu prüfen, wie es um deren Erhalt steht und welche Teile einer Reparatur unterzogen werden müssen. Diese werden dann nicht mit den restlichen Komponenten eingelagert, sondern separat aufbewahrt und das Jahr über entsprechend instand gesetzt. Das älteste Teil, das noch heute mit aufgebaut wird, ist vom ersten Christkindlesmarkt nach dem 2. Weltkrieg - von 1948!
Verantwortlich für den Erhalt der Buden und für das Auf- und Abbau-Team ist der Zimmerermeister Steffen Michel, der Leiter der SÖR-Zimmerei. Seine Hauptaufgabe ist es, den Budenaufbau für den Nürnberger Christkindlesmartk zu organiseren. Und da gibt es wirklich viel zu tun! Alle Mitarbeiter müssen koordiniert, die Ausnahmegenehmigungen für die Sonderfahrten der Tieflader müssen geschrieben sowie die Fahraufträge für die Staplerfahrer ausgestellt werden. Der Aufbau des Christkindlesmarktes ist eine logistiche Meisterleistung - da die Buden während des Jahres im Großmarkt eingelagert sind und zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle auf dem Hauptmarkt angeliefert werden müssen damit alles reibungslos abläuft.
Erfahre mehr über den Leiter der SÖR-Zimmerei Steffen Michel
Steffens Highlight am Christkindlesmarkt?
"Mein persönliches Hightlight ist es, nach getaner Arbeit mit der Familie den Markt zu besuchen. Denn die Familie will ja auch sehen, was man die letzten Wochen so gemacht hat und wo man sich die ganzen Tage rumgetrieben hat", scherzt er. "Denn ein bisschen stolz ist man natürlich schon, mit dem gesamtem Team ein wichtiger Bestandteil des Christkindlesmarkts zu sein."
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Das Winterrad
Vegetarisches und Veganes auf dem Christkindlesmarkt