Stadtmauer & Kasematten
Die Stadtbefestigung
Nürnberg wird als einzige deutsche Großstadt von einer bis heute erhaltenen Stadtmauer umgeben. Diese Befestigung ist eine der 3 gewaltigsten mittelalterlichen Stadtmauern Europas.
Die Stadtmauer
Rund 3,5 Kilometer lang, stellenweise bis zu 5 Meter dick, durchschnittlich 7-8 Meter hoch, 7 Tore und insgesamt 71 Mauertürme - das ist die Nürnberger Stadtmauer, eines der bedeutendsten Kunst- und Baudenkmäler der Stadt.
Türme: Von den einst 183 Mauertürmen entlang der Stadtmauer sind heute noch 71 Türme erhalten. Dazu zählen die 4 dicken Tortürme - Laufer-Torturm, Frauentorturm, Spittlertorturm und Neutorturm. An diesen 4 Stellen erreicht die Stadtmauer ihre maximale Dicke von 5 Metern.
Antonio Fazuni und das Remake der Nürnberger Stadtmauer: Nur ein einziges Mal konnte die Nürnberger Stadtmauer bezwungen und die Stadt feindlich eingenommen werden - durch die US-Army am 20.04.1945 in der Schlacht um Nürnberg. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es keinerlei erfolgreiche Angriffe gegeben, nicht einmal im 30-Jährigen Krieg.
Der Grund dafür: Antonio Fazuni. Ein italienischer Star-Architekt, der 1538 damit beauftragt wurde, die Nürnberger Stadtmauer zu überarbeiten, um die Stadt noch besser vor Angriffen zu schützen. Und das ist Fazuni mehr als gelungen. Seine Arbeit war so gut durchdacht und von solch architektonischer Finesse, dass bereits die abschreckende Wirkung Angreifer fernhielt. Die Nürnberger Stadtmauer galt als unbezwingbar.
Besonderheiten der Nürnberger Stadtmauer:
- Burgbasteien: Heute erblüht auf Ihnen der Burggarten, ursprünglich dienten die Mauervorsprünge aber der Verstärkung der Stadtmauer. Durch das entstehende Zick-Zack-Muster der mehr-eckigen Basteien, war es Angreifern fast unmöglich an die Mauer heranzukommen, ohne vorher aus irgendeiner Richtung beschossen zu werden.
- Gekrümmte Brücken: Sie verhinderten, dass die Stadttore/-mauer mit Rammböcken angegriffen werden konnten
- Kasematten: Die unterirdischen, beschusssicheren Verteidigungsgänge mit ihren zahlreichen Schießscharten dienten nicht nur der geschützten Befeuerung von Angreifern, sondern waren auch so weitläufig vernetzt, dass man sich viele Meter in der Tiefe fortbewegen konnte
Kasematten
Hast du dich beim Spaziergang durch den Burggraben auch schon mal gefragt, was diese kleinen „Fensterschächte“ am Fuß der Burgmauer sind und wo sie eigentlich hinführen? Es handelt sich um Schießscharten, die aus den den sogenannten Kasematten herausführen, einem Labyrinth aus unterirdischen Wehrgängen - und das bis zu 12 Metern unter der Erde.
Lochwasserleitung
Da früher Feinde oft die Brunnen der Stadt vergifteten, wurde ein geheimes unterirdisches Trinkwasserversorgungssystem in die Kasematten integriert. Die rund 2 km lange Leitung führte von der Kaiserburg bis ins Rathaus.
Wenn du mehr über die Stadtmauer und die unterirdischen Wehr- & Geheimgänge erfahren willst und vor allem mit eigenen Augen bestaunen möchtest, melde dich für eine der zahlreichen Führungen vom Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. an. Von April bis September finden täglich zu vielen Uhrzeiten Führungen statt, bei denen du Nürnberg mal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen kannst. Tickets bekommst du hier!
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